7.000er Expeditionen
Noshaq
7.485 m - Afghanistan
Der
Noshaq ist der höchste Berg Afghanistans. Er gehört zum Hindukusch
und liegt im äußersten Nordosten des Landes am Wachankorridor,
einem ca. 300 km langen Landstreifen, entlang der Südgrenze von Tadschikistan
(früher Sowjetunion), die hier vom Amu Darja (Oxus) gebildet wird.
Diese Expedition
im Juli/August 1971 war unsere erste zu einem wirklich hohen Berg. Wir
hatten noch wenig Erfahrung im Höhenbergsteigen. Entsprechend viele
Pannen gab es. Trotzdem waren Sigi Hupfauer und ich am 6. August 1971
als erste Deutsche auf dem Hauptgipfel. Es war unser erster 7.000er.
Pik Lenin 7.134
m - Kirgistan
Der
Pik Lenin liegt in Kirgistan nahe der Nordgrenze von Tadschikistan. Im
Jahr 1974 wurde es auf Betreiben der Föderation des Alpinismus der
UdSSR erstmals westlichen Bergsteigern gestattet, den Pik Lenin zu besteigen,
der in einer absolut gesperrten Region lag. Bei dieser sogeannten "Alpiniade"
mit 172 Teilnehmern fanden relativ viele junge Menschen den Bergtod, darunter
acht Russinnen. Sie hatten die Gesamtüberschreitung dieses hohen
Berges versucht und sind, nicht zuletzt wegen widriger Wetterbedingungen,
unter tragischen Umständen gescheitert. Meine Frau Hannelore und
ich erreichten am 31. Juli 1972 den Gipfel. Für Hannelore war es
der erste 7.000er.
Tirich Mir
7.708 m - Pakistan
Der
Tirich Mir ist der höchste Berg des Hindukusch. Er liegt in Pakistan
nahe der Grenze zu Afghanistan. Unsere Expedition im Sommer 1975 war erst
die siebte mit dem Ziel, den Hauptgipfel zu erreichen. Nur 18 Männern
war das bis damals geglückt. Wir wollten über den NW-Grat auf
der sehr schwierigen Tschechenroute zum Gipfel. Am 27. Juli 1975 waren
Wastl Wörgötter und ich am höchsten Punkt. Drei Tage später
ist es erstmals Frauen, meiner Frau Hannelore und der Schweizerin Hanna
Müller, zusammen mit Hans v. Känel gelungen, diesen hohen und
schwierigen Berg zu besteigen.
Pik
Kommunismus 7.495 m - Tadschikistan
Der
Pik Kommunismus ist der höchste Berg der ehemaligen Sowjetunion.
Jetzt gehört er zu Tadschikistan. Er hieß bis Ende der 50er
Jahre Pik Stalin und seit dem Zerfall der Sowjetunion heißt er Pik
Ismail Samani. Er ist ein Teil des zentralasiatischen Hochgebirges Pamir.
Im Jahr 1976
hatten westliche Bergsteiger erstmals die Möglichkeit, den Pik Kommunismus
zu besteigen. Meine Frau Hannelore, Sepp Ritter und ich erreichten am
26. Juli 1976 den Gipfel. Im Abstieg, kurz nach dem Gipfelerfolg, stürzte
Waldemar Schörghofer aus unbekannten Gründen über die mehr
als 1.000 m hohe Ostwand tödlich ab. Einige Teilnehmer zogen sich
ernsthafte Erfrierungen zu, die Amputationen notwendig machten.
Minya
Konka 7.556 m - China/Szetschuan (Sichuan)
Der
Minya Konka ist der höchste Berg des ehemaligen chinesischen Kaiserreichs.
Er liegt im Hengduan Gebirge und ist der östlichste 7.000er.
Der Minya Konka
ist einer der schönsten Berge der Welt und entsprechend schroff und
steil. Die chinesische Bergsteigervereinigung bezeichnete ihn als den
schwierigsten Berg Chinas. Bei den vorangegangenen Versuchen kamen mehr
Menschen ums Leben als auf dem Gipfel waren. Die von mir 1984 organisierte
Expedition bestand nur aus drei Teilnehmern, Hans Engl, Heinz Zembsch
und mir. Wir bestiegen den Minya Konka im alpinen Stil und waren am 6.
Oktober 1984 zu dritt am Gipfel. Es war die fünfte Besteigung.
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